STAATSBAD PYRMONT
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Fett ist nicht gleich Fett

Fett macht fett, oder? – Ganz so einfach ist es nicht, denn Fett ist nicht gleich Fett, Der Nährstoff, der in unserer Ernährung eine wichtige Rolle spielt, stand lange Zeit im Verruf, fett zu machen. Sicherlich ist er der energiedichteste Nährstoff und liefert im Vergleich zu Kohlenhydraten und Eiweißen sogar nahezu doppelt so viel Energie pro Gramm. Demnach scheint logisch, dass man durch fettreiche Ernährung schneller zunimmt. Allerdings sei in diesem Zusammenhang immer die Gesamtenergiebilanz, das heißt das Verhältnis von Energieaufnahme zu Energieverbrauch entscheidend. Anders ausgedrückt: Esse ich mehr, als ich verbrauche, dann nehme ich an Körpergewicht zu. Esse ich weniger, als ich verbrauche, dann nehme ich an Körpergewicht ab.

Demnach könne auch eine hundert Prozent fetthaltige Ernährung zur Körpergewichtsabnahme führen, wenn mehr Energie verbraucht als zugeführt wird. Man bezeichnet dies als eine negative Energiebilanz. Solange Maß und Qualität des Fettes bedarfsgerecht und gesundheitsfördernd gewählt werden, gilt Fett also nicht als der Übeltäter für Übergewicht oder Gewichtszunahme.

Auch die Fettqualität ist wichtig: Fett besteht aus unterschiedlichen Bausteinen, den sogenannten Fettsäuren. Die Qualität eines Fettes wird im Wesentlichen durch den Anteil und das Vorkommen der darin enthaltenen Fettsäuren bestimmt. Sie besitzen primär eine immunstimulierende und entzündungshemmende Wirkung, was sich gerade in Zeiten der Corona-Krise als vorteilhaft erweisen kann. Außerdem verbessern sie beispielsweise unseren Cholesterinstoffwechsel und schützen vor Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Sie wirken präventiv und helfen in der Therapie bei Asthma, Krebs, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Depressionen.

Um das Immunsystem zu stärken, sollten im richtigen Maß Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung ihren Platz finden. Gute pflanzliche Lieferanten sind beispielsweise Leinöl, Leinsamen oder Walnüsse. In der Praxis kann das beispielsweise ein Esslöffel Leinöl im Salatdressing sein oder 15 Gramm geschrotete Leinsamen im morgendlichen Müsli. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist Fettfisch eine noch wirksamere Quelle und sollte ein bis zwei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Vor allem Lachs, Hering oder Makrele weisen einen hohen Gehalt an positiv wirksamen Omega-3-Fettsäuren auf. Tipp für den Grillabend: Lachs in Alufolie wickeln und auf den Grill legen.

Autorin: Lisa Gerß, Ökotrophologin im Staatsbad Pyrmont

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