Naturmoor
Der faszinierenden Entstehung der Hochmoore über die letzten Jahrtausende hinweg und der anschließenden Trockenlegung großer Moorlandschaften verdanken wir heute die Möglichkeit der Naturmoortherapie. Synonyme dafür sind die Begriffe Torf und Peloide.
Die Grundsubstanz des Torfes besteht aus pflanzlichen Bestandteilen. Der Badetorf erlaubt über einen längeren Zeitraum hohe Anwendungstemperaturen. Bei 42–46 °C wird ein optimaler therapeutischer Effekt erzielt – und dabei fühlt sich der Patient im warmen Moor angenehm geborgen.
Seit Jahrhunderten finden Menschen Linderung ihrer Beschwerden und Schmerzen besonders im Bereich der rheumatischen und chronisch-degenerativen Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen sowie bei gynäkologischen Erkrankungen.
Während der Naturmooranwendung wird der Körper lokal (Naturmoorpackung) oder zentral (Naturmoorbad) erwärmt und stärker durchblutet. Die Folge ist eine Muskelentspannung, die zu einer Schmerzlinderung und Gesamtkörperentspannung führen kann. Die Naturmoorpackung wird erfolgreich dort eingesetzt, wo aufgrund kreislaufbedingter Labilität oder anderer Kontraindikationen Naturmoorbäder nicht verabreicht werden dürfen. Alle Körperregionen können gezielt behandelt werden. Deshalb ist Naturmoor besonders erfolgreich zur Behandlung gynäkologischer Erkrankungen und führt in der Folge auch zu einer Beschwerde- und Schmerzlinderung in den schmerzhaften Knochen-, Gelenk- und Muskelstrukturen. Ein Einfluss auf die verbesserte Beweglichkeit durch verbesserte Muskelentspannungsmöglichkeiten im Zusammenspiel der Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke konnte nachgewiesen werden.
Kryotherapie (Kältebehandlung) ist in geeigneten Fällen mit Kaltmoorpackungen (+4 °C) möglich.