Bad Pyrmont erleben
Bad Pyrmont erleben

Die Hauptallee

Die Hauptallee ist nicht nur Zentralachse der Kurstadt Bad Pyrmonts, sondern gilt auch als eine der ältesten Kurparkanlagen Deutschlands. Sie beginnt nördlich am Brunnenplatz, wo der Hyllige Born – die älteste Heilquelle Pyrmonts – in einem zwölfsäuligen Brunnentempel vor der Wandelhalle sprudelt. Dieser Platz, wo sich außerdem der Brodelbrunnen befindet, ist Herz und Wahrzeichen Bad Pyrmonts. Die Palmen sorgen zwischen den historischen hellen Gebäuden im Sommer für ein einzigartiges mediterranes Flair.

Damals wie heute finden Gäste in der Hauptallee ein umfangreiches gastronomisches Angebot und werden zum Flanieren unter mächtigen Lindenbäumen eingeladen. Die Untere Hauptallee wartet mit einem Wasserlauf mit in Szene gesetzten Skulpturen auf, welcher den Lebenslauf des Menschen charakterisiert. Sie erstreckt sich über den „Platz der vier Jahreszeiten“ erstreckt und endet südlich an der Tourismusinformation.

Im 16. Jahrhundert erlangte Bad Pyrmont durch das sogenannte „Wundergeläuf“ überregionale Berühmtheit und lockte tausende Menschen aus ganz Europa an. Das Wasser sollte Kranke kurieren und bei allerlei Beschwerden Linderung schaffen. Fürst Georg Friedrich zu Waldeck und Pyrmont entwickelte Pläne, um einen zentralen „Spaziergang“ zu schaffen, der für die Trinkkur aber auch für die Kommunikation unter den Kurgästen genutzt werden sollte. Umgesetzt wurde der Bau im Jahre 1667/68. Erste Logierhäuser an der Brunnenstraße boten angenehme Übernachtungsmöglichkeiten. Von der breiten Kundschaft wurden Handelsleute von nah und fern angezogen, sodass auf der Straße bald ein jahrmarktähnliches Treiben herrschte.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden Quellengebäude, das Alleen- und Parksystem und Hotels weiter ausgebaut. Der Kurort entwickelte sich zum sommerlichen Treffpunkt von europäischem Rang. „Sehen und gesehen werden“, so lautete das Motto der feinen Damen und Herren, die die Straße mit ihren Trinkgefäßen auf und ab schritten. In öffentlich einsehbaren Kurlisten konnte man nachlesen, wer sich alles mit Rang und Namen derzeit im Bad Pyrmont aufhielt. Es gab klare Regeln, wer die Hauptallee betreten durfte und dies war dem Adel vorberhalten. Selbst durchaus wohlhabende Bürger durften sie nicht betreten, sondern waren gezwungen, sich seitlich der vier Lindenbaumreihen zu bewegen.

Zum Fürstentreff versammelten sich in der Blütezeit bis zu 40 gekrönte Häupter, was eine absolute Besonderheit war. Auch heute können Besuche beim jährlich stattfindenen Festwochenende erleben, wie hochbedeutend die Gesellschaft der Kurgäste im 18. und 19. Jahrhundert war. Auch wenn sich Gestaltung und Zweck der Allee über die Jahre verändert hat, sind ihre Ursprünge immer noch deutlich erkennbar. Als 1924 die Wandelhalle eingeweiht wurde, war es möglich, auch bei schlechtem Wetter im Inneren des Gebäudes mit dem Trinkgefäß an Geschäften entlangzuwandeln. In der Straße etablierten sich zunehmend Restaurants, Cafés, Gaststätten, Weinlokale, Konditoreien und Tanzlokale. Heute ist die Straße ein beliebtes Ausflugsziel zum Bummeln und Ausgehen.

 

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