Die Atmung und das vegetative Nervensystem

Eine Möglichkeit, das vegetative Nervensystem aktiv zu beruhigen, bietet die Art und Weise, wie wir ein- und ausatmen. Das erfolgt meist nur so nebenbei, aber der Atem ist nicht nur der essenziellste, lebenserhaltende Mechanismus, unser Atem ist auch ein wesentliches Instrument, um unser vegetatives Nervensystem zu beruhigen. Vom Prinzip her ist es ratsam, die Ausatmung, gegenüber der Einatmung um das Doppelte zu verlängern.

Das kann jederzeit im Alltag geübt werden: Beim Spazierengehen, vor dem Einschlafen oder in der Schlange an der Kasse. Zwei Sekunden einatmen, vier Sekunden ausatmen oder drei Sekunden ein- und sechs Sekunden ausatmen. Jeweils einige Male wiederholen. Hier kann jeder für sich ausprobieren, was am besten funktioniert.

Eine weitere Übung ist die „Wechselatmung“. Sie hat eine beruhigende Wirkung und hilft, zu innerem Gleichgewicht, zu Ruhe und Kraft zu finden. Sie hilft, die Lungenkapazität zu erhöhen, ist ein gutes Training für Herz und Kreislauf, eignet sich auch bei Allergien, Heuschnupfen, Asthma und wirkt vorbeugend gegen Erkältung. Wichtig ist auch hierbei, die Ausatmung doppelt so lang wie die Einatmung zu gestalten.

So funktioniert die „Mudra“

Setzen Sie sich aufrecht und entspannt auf eine weiche Unterlage. Die linke Hand ruht auf dem linken Knie, die Finger der rechten Hand legen Sie in ein sogenanntes „Mudra“. Zeigefinger und Mittelfinger sind dabei gebeugt und liegen in der Handinnenfläche, die anderen Finger sind ausgestreckt.

Führen Sie nun die rechte Hand zur Nase. Verschließen Sie mit Ihrem Daumen das rechte Nasenloch und atmen links ein (4 Sekunden). Verschließen Sie nun mit dem Ringfinger das linke Nasenloch und öffnen dann das rechte Nasenloch und atmen rechts langsam und vollständig aus (8 Sekunden). Jetzt atmen Sie rechts ein (4 Sekunden), verschließen mit dem Daumen das rechte Nasenloch, öffnen das linke und atmen links langsam und vollständig aus (8 Sekunden).

Diese komplette Runde kann fünf bis sechs Mal wiederholt werden.

Autorin: Jana Heller, Yogalehrerin (BYV)

 

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