Die Diagnose Fibromyalgie stellt für Betroffene eine enorme Belastung dar. Die chronischen Schmerzen am gesamten Körper und die damit verbundenen Einschränkungen führen oft zu großem Leidensdruck. Die Fortschritte durch Therapien und Rehabilitationsmaßnahmen sind für die Betroffenen häufig schwer messbar, weil sich die Schmerzen durch die Therapien zu Beginn oft verstärken. Genau hier setzte die Bachelorarbeit von Frau Nina Göhle an, die im Rahmen ihres Studiums an der Universität Vechta in der FÜRSTENHOF KLINIK durchgeführt wurde und mit der Bestnote 1,0 ausgezeichnet wurde.
Nina Göhle untersuchte in ihrer Arbeit das spezifische Trainingsprogramm „Fibro-Aktiv“, das in der FÜRSTENHOF KLINIK im Rahmen der rheumatischen Rehabilitation zum Einsatz kommt. Ihre Studie zielte darauf ab, die Wirkung des Programms auf die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten zu messen. Hierfür führte sie bei 70 Patienten der Klinik einen 6-Minuten-Gehtest durch – sowohl vor als auch nach dem Reha-Aufenthalt. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Im Durchschnitt konnten die Patienten nach der Rehabilitation 45 Meter mehr in der vorgegebenen Zeit zurücklegen. Was für gesunde Menschen vielleicht nach wenig klingt, ist für Betroffene von Fibromyalgie ein bedeutender Fortschritt und ein großer Schritt in Richtung Selbstwirksamkeit.
„Die Möglichkeit, gesundheitliche Verbesserungen messbar zu machen, ist von unschätzbarem Wert“, betont Frau Nina Göhle. „Denn nur so können die Patienten ihre Fortschritte selbst wahrnehmen und motiviert bleiben, an ihrer Gesundheit weiterzuarbeiten.“ Dies ist nicht nur für das individuelle Wohlbefinden der Betroffenen wichtig, sondern bietet auch die Grundlage für die Anpassung und Optimierung zukünftiger Therapieansätze.
Im theoretischen Teil ihrer Arbeit ging die Studentin der Sportwissenschaften auf das Krankheitsbild der Fibromyalgie und die damit verbundenen Herausforderungen ein. Durch die Kombination von Primärdaten aus der Klinik und einer umfassenden Literaturrecherche konnte sie wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zur Weiterentwicklung des „Fibro-Aktiv“-Programms geben. Ihre Ergebnisse zeigen, dass regelmäßige sportliche Betätigung nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit steigert, sondern auch die Fatigue-Problematik, die viele Fibromyalgie-Patienten belastet, positiv beeinflussen kann. Daher sollte Sport langfristig ein integraler Bestandteil der Behandlung von Fibromyalgie bleiben.
Die herausragende Qualität der Arbeit wurde nicht nur durch die Bestnote gewürdigt, sondern auch durch die Einreichung beim Wissenschaftsrat der Universität Vechta zu einer der besten Abschlussarbeiten des Jahres gewählt. Zudem wurden die Ergebnisse bereits beim Reha-Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung 2024 in Bremen vorgestellt und für das renommierte Fachmagazin „Die Rehabilitation“ eingereicht.
Die FÜRSTENHOF KLINIK ist stolz, dass Frau Göhle ihre Bachelorarbeit im Rahmen ihres Praktikums bei uns durchführen konnte und gratuliert herzlich zu diesem großartigen Erfolg. Ihre Forschung stellt einen wichtigen Beitrag zur Behandlung von Fibromyalgie dar und unterstreicht die Bedeutung von evidenzbasierter Therapie in der Rehabilitation.